Wie leben/sterben Menschen mit verschlossenen Herzen?
Das würde mich auch sehr interessieren! Kannst Du mir dazu eine kleine Geschichte erzählen?
Was mir bekannt ist, ist die Tatsache, daß Menschen mit verschlossenen Herzen meist zurückgezogen leben.
Das merkt man ihnen im Berufsleben oder im Vereinsleben vielleicht nicht an, aber wenn man sie dann drauf anspricht,
was sie denn in ihrer Freizeit so treiben, dann kommt da oft ein großes Fragezeichen. Wobei die Antwort auch hier variieren kann.
Entweder kommt die Antwort introvertiert und leise "ich langweile mich zu Tode", oder extrovertiert und (sich selbst) betrogen "Boah,
ich habe überhaupt keine Zeit, habe so viel um die Ohren, allein die Familie, mein Haus, mein Boot...usw..." Irgendwann schaltest Du dann ab,
weil Du das gar nicht wissen wolltest, und es sehr wahrscheinlich ist, daß es nicht stimmt. Zumindest bei den Menschen, die zurückgezogen leben,
es aber eben nicht zugeben wollen.
Ich könnte mir vorstellen, daß sich viele Einsame zuhause mit Computerspielen ablenken oder mit etwas Anderem, was der Computer alles
so bietet (Computer kannst Du gerne durch Notebook, Handy, Pad oder sonstige Phones ersetzen). Und schau mal einer an,
wie kommt es wohl, daß es Online-Plattformen gibt, die das 'echte Leben' simulieren. Wahnsinn, wieviele Menschen sich dort einloggen und mitmachen
Das man sich damit mal die Zeit vertreibt und/oder sich von seiner Einsamkeit 'befreit', dagegen ist nichts einzuwenden, jedoch wenn es zur Sucht
wird, dann wird es brenzlig, dann geht es nicht vorwärts, sondern Rückwärts...das Herz wird immer verschlossener, denn wie soll es sonst lernen, sich wieder
zu öffnen? Und das Herz braucht neue Erfahrungen. Viele neue positive Erfahrungen um Vertrauen zurückzugewinnen. Das gelingt kaum, wenn das Leben
nur noch aus Wohnzimmer und Computer besteht. Und noch was zu den Süchten: die Computersucht ist nicht anders als andere Süchte,
sie gaukelt den Betroffenen vor, es ginge ihm gut. Das mag - während er die Sucht im Moment lebt - so sein, aber wenn die Sucht erstmal befriedigt ist, was kommt dann?
Dann kommt die Leere. Mit steigendem Suchverhalten, bzw. Intensivierung der Drogen (mehr Alkohol, mehr Nikotin, etc....) steigt auch die anschließende Leere.
Der Körper 'gewöhnt' sich zunehmend an die Drogen. Um die Befriedung akzeptabel zu halten, steigt unweigerlich der Drogenkonsum. Der klassische Teufelskreis
beginnt.
Mal ehrlich, Alkohol z. B. macht das wirklich immer gute Laune? Sehr viele Menschen werden durch Alkohol aggressiv. Alkohol lässt Barrieren fallen. Barrieren, die
vielleicht im Kopf bestehen. 'Man wird lockerer...'. Aber aus diesem 'Locker werden', kann einem auch schnell die Hand locker werden, kurz bevor sie zuschlägt.
Wenn Du schlechte Laune und Wut hast und denkst, mit eins, zwei, drei Bier geht es Dir besser...hmmm...beobachte Dich ganz genau, wie es Dir
wirklich geht. Und vor allem: wo ist Deine Vernunft? Wenn Du zudem die Tendenz hast, Dich selbst nicht zu mögen, Dich abzulehnen.
Oder neigst öfter dazu gleichgültig zu sein, Dich als Opfer (z.B. der Gesellschaft) zu sehen, dann fährst Du ganz schnell mit 2,0 Promille Auto, weil Dir dann
völlig egal ist, was passiert. Ob der Führerschein weg ist, oder Du einen Unfall baust, das ist Dir just in dem Moment sch....egal!.
Das furchtbarste und erschreckendste dabei ist: Deine Stimmung/Dein Verhalten kann sich im Handumdrehen - von einer auf die andere Sekunde -
ändern. Radikal ändern. Mit Einfluß von Drogen.
Ich selbst habe es erlebt, daß ich Nachts von der Disco heimgefahren bin, enttäuscht darüber war, daß ich niemanden kennengelernt habe, alleine dort
hinfuhr, dort alleine blieb und alleine heim fuhr. Wie so oft. Wie so oft fühlte ich mich auch in dieser Nacht traurig einsam. Plötzlich fasste ich im fahrendem
Auto den Entschluß, mich umzubringen. Ich gab Gas und fuhr auf eine Baumreihe zu...kurz davor hat - dem Universum sei Dank - 'jemand anders' die
Kontrolle über mich genommen. Ich riss das Lenkrad herum, war viel zu schnell um die kommende S-Kurve zu meistern, das Heck brach aus,
kam ins Schleudern und überschlug mich in einen Acker....wieder dem Universum sei Dank, daß mir außer einer kleinen Schramme nichts passiert ist.
Der Wagen war Totalschaden, noch nicht abbezahlt...das ist ja beinahe nebensächlich.
Durch dieses Schicksal bekam ich die Erkenntnis: Ich will leben, mein Lebenswille ist sehr stark!
Was ich damit sagen will: Drogen sind nicht berechenbar. Du bist nicht berechenbar unter Drogeneinfluß.
Ich will das keinesfalls auf alle Menschen beziehen, die ein Glas Bier oder Wein trinken...und auch will ich jetzt keine Diskussionen
über Konsum und Trinkverhalten entfachen. Es ist klar, was das Thema hier auf den Seiten ist: Mein Herz öffnen.
Mit Alkohol oder Drogen jeglicher Art klappt das nicht. Und es ist sogar lebensgefährlich!! Wie man an meinem Beispiel sieht:
Alkohol kann tödlich sein...in meinem Fall: selbst-tödlich.
Ein anderes Beispiel (mein Leben) ...meine Mutter, sie hat sich mit dem Alkohol getötet. Jahrzehnte ein schleichender Prozess...Leber, Magen, Darm...
im Krankenhaus einmal knapp von der Schippe gesprungen, drei Jahre später war die Schippe eine Urne...auf dem Friedhof erinnert nichts an Ihre
Existenz. Sie wurde - ganz nach Ihrem Wunsch - anonym begraben.
Willst Du auch anonym bleiben?
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