Sinnlos?! - Unsinn!?
Warum es schwer sein kann, sein eigenes Herz oder das eines Anderen zu öffnen.
"Mir kann keiner helfen!"
"Ich kann ihr/ihm nicht helfen"
Die wichtigste Frage, die ich mir und Dir stelle:"Wie bringe ich jemanden dazu, daß er seinen Willen entdeckt, sein Herz wieder zu öffnen?".
Denn wir alles wissen: wer nicht will, den kann man von Nichts überzeugen, den kann man nichts Gutes tun. Fast all unser Handeln
scheint aussichtslos. Mit anderen Worten, wie kann ich jemanden unterstützen, sich nicht mehr selbst aufzugeben, sich nicht mehr selbst zu
zerstören und ihn davor zu schützen evtl. so weit in die Einsamkeit, daß er wie in der von mir dargestellten Dia-Show 'obdachlos' abrutscht?
All diese Befürchtungen und Ängste trägt auch der Mensch mit sich, der sein Herz nicht mehr offen trägt.
Manchmal ist jede Minute seines Lebens ein Qual, das Denken beslastet ihn, anstatt ihn vorwärts zu bringen. Gefühle kommen
ihn scheinbar völlig abhanden. Alkohol, Nikotin, härtere Drogen...Flucht. Auch wir selbst neigen dazu zu fliehen, wenn wir solch einem
Menschen gegenüber treten...weil in jedem von uns mindestens eine Angst steckt: die Angst vor dem Tod.
Es liegt an uns, WIE wir mit dieser Angst mit uns selbst und den anderen umgehen. Ich glaube daran, mit Entwicklung
des Veständisses für diese Menschen und ehrlicher Aufklärung können wir das Thema angehen. Mut fassen! Ich habe den Mut gefasst, diese Initiative und Webseite
zu starten und ich freu mich darauf zu erleben, wie und wohin sich alles entwickeln wird.
Apropos entwickeln: Wenn Du jemanden helfen möchtest, der sein Herz öffnen möchte oder noch nicht weiß, daß er es öffnen möchte,
sollte Dir unter Umständen klar sein, daß ihn Dein 'Gerede' scheinbar gar nicht interessiert. Das ist jedoch sehr wahrscheinlich kein
Desinteresse und auch ist es kein 'Gerede' von Dir. Jedoch ist ein Mensch oft sehr stark in seine Gedankenwelt gefangen, daß er
sich nicht auf Deine Worte und Dich konzentrieren kann. Es kommt bei ihm nicht an.
Was bei ihm ankommt: DU BIST DA!
Unerlässlich mit diesem Thema ist meiner Meinung nach: Geduld, Verständnis und Liebe.
Diese Eigenschaften haben wir nicht unbedingt von Natur aus, aber wir können sie entwickeln und stärken.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, daß ich daran glaube: jeder Mensch trägt alles in sich. Gutes wie Böses,
Geduld und Ungeduld, Liebe und Hass...usw. Es kommt darauf an, welche Eigenschaften wir stärken und entwickeln,
bzw. wie wir es während unserer Kindheit entwickeln durften.
Bestimmt hast Du schon mit Menschen zu tun gehabt, die Deiner Meinung nach permanent negativ denken.
Ein Mensch, der sein Herz verschlossen hat, denkt oft so...in unterschiedlicher Intensität. Er denkt grundsätzlich
schlecht über Alles und über Jeden - und auch über Dich! Selbst wenn Du ein Freund bist.
Wenn es ganz hart ist, kann ein Mensch mit verschlossenem Herz nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden.
Alle Menschen sieht er als potientielle Gefahr, die ihm Böses wollen. Selbst die eigene Familie (Frau und Kinder), die
er wirklich von ganzem Herzen liebt, sieht dieser Mensch als Bedrohung an. Kommen dann noch Drogen (z. B. Alkohol)
ins Spiel, dann spielen sich unglaubliche Szenen in der Familie ab. Misshandlungen, körperliche, sexuelle und psychische Gewalt
sind dann nicht mehr unbedingt auszuschließen.
Das scheint ein Widerspruch zu sein: Liebe und Brutalität. Aber das heißt noch nicht, daß wenn ein Mensch eines von beiden
zeigt, das andere auszuschließen ist!! Grundsätzlich ist jeder Mensch in der Lage, Menschen zu lieben und
gleichzeitig andere zu hassen, bzw. nicht zu mögen. Frag Dich mal selbst, ob Dir alle Menschen gleich sympathisch sind...
In vielen Fällen kann diese Liebe und der Hass auf ein und dieselbe Person gerichtet sein.
Wer unter 'Mein Leben' nachgelesen hat, hat noch die Geschichte von meiner Mutter im Kopf. Auf der einen Seite hat sie (versucht)
uns zu lieben, auf der anderen Seite hat sich mich misshandelt. Das führt bei langem Aushalten der Situation - und als Kind ist
man unweigerlich der Situation auf unbestimmte Zeit ausgesetzt - zu Verwirrung.
Diese Verwirrung kann auf Dich überspringen. Dabei hilft Dir, einen gewissen emotionalen Abstand zu wahren und Dir bewußt zu sein,
daß vieles was dieser Mensch mit seiner Verwirrung von sich gibt, nicht auf Dich zutrifft. Du bist nur ein Symbol dessen, was der
leidende Mensch ablehnt, reizt, verachtet, usw.
Es ist wie ein Schreien nach Liebe...er kennt es nicht anders und zeigt Dir seine Zuneigung mit Verachtung, Hass und Gewalt, denn so
hat er es als Kind zuhause gelernt. Und ein Kind will nur lieben und geliebt werden und lernt das eben so, wie er es gezeigt bekommt.
Du meinst es natürlich gut und versuchst (unbewußt) sein Herz zu öffnen, um ihn wieder zum Lachen zu bringen, ihm ein Augenblick des Glücks zu schenken.
Du bringst diesem Menschen Schokolade. "Ich hasse Schokolade", sagt er. Du bringst ihm Blumen. "Ich mag keine Rosen." Du willst ihn ablenken, indem
Du ihn zum Essen einlädst. "Ich habe keinen Hunger". Du kannst ihm anbieten, was Du willst, er wird vielleicht nicht darauf eingehen,
und schlimmstenfalls, Dich dafür sogar noch beschimpfen, daß Du ihn nicht in Ruhe lässt. Tust Du aber genau das - ihn in Ruhe lassen - dann
ist das für ihn auch ein Grund Dich das nächste Mal mit den Worten zu beschimpfen :"Du hast Dich nicht um mich gekümmert!".
Sofern Du kerngesund bist und Dich hier abzugrenzen weißt, hast Du schon gewonnen. Denn es ist nicht so, daß Dein Kümmern
vergebliche Liebesmüh war. Er wird sich das merken. Nur gehe mit ihm keinen Streit ein und lass Dich nicht auf unnötige Diskussionen
ein. Nehm in vor allen Dingen ernst, und wenn er augenscheinlich noch so arrogant, bösartig und gemein zu Dir ist.
Vermutlich steckt er in dieser Situation noch in der Opferrolle. In dieser Rolle kann jeder für ihn ein potentieller Täter sein, so auch Du!
Dir muß klar sein, daß Du kein Täter bist und Dich deshalb seine Anschuldigungen nicht berühren können.
Und sei Dir sicher, wenn er Deine Hilfe/Unterstützung braucht, dann wird er zu Dir kommen.
'Ich kann mein Herz nicht öffnen. Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll' oder 'Wieso mein Herz öffnen??? Es ist alles ok, ich lebe gut so!!!' (prost)...
Sei Dir im Klaren, so sicher und arrogant manch einer scheint, der sein Herz verschlossen hat, hat viel mehr mit sich selbst zu kämpfen und zu vestecken,
als Dir eventuell bewußt ist. Nur würde er es Dir gegenüber vermutlich nicht mal zugeben. Das wäre Schwäche. Schwäche war in seiner Kindheit ein Fehler,
der bestraft wurde. Sich zu freuen war nicht erlaubt, denn gefreut werden durfte sich nur, wenn die Stimmung der Mutter ebenfalls gut war.
Die Liste mit Beispielen ist endlos lang...am Ende steht jedoch: Er weiß nicht mehr, wie das - wie sein - Leben funktioniert.
Urvertrauen und somit Vertrauen in irgendwas - vor allem in Menschen - ist ihm abhanden gekommen, bzw. gar nicht erst entwickelt worden.
So vertraut er sich selbst nicht, er glaubt nicht an sich (und/oder auch an gar nichts). Sieht die Welt nur noch negativ und lässt auch bei strahlendem
Sonnenschein die Rolläden unten oder verkriecht sich im Keller. "Und wenn Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, wird der Tunnel weitergebaut".
Ich kann mich selbst an eine Geschichte erinnern, da wollte ich nicht mal von der Haustür zum 300m entfernten Zigarettenautomaten gehen. Ich hatte solche
Angst davor, daß mich jemand sehen könnte und mich verurteilen, kritisieren oder schlecht über mich reden würde. Ich stand ein paar Minuten hinter der Haustür,
es ging nicht. Bin dann in die Wohnung zurück. Später im Schutz der Dunkelheit hab ich mich schließlich getraut zu gehen. Das klingt unglaublich, aber das ist nur ein kleines Beispiel.
Was vielleicht bewirken kann, Deine Vorstellungskraft für das zu entwickeln, was anderen erst durch den Kopf gehen muß, bzw. welchen Ängsten
und unwürdigen Lebensumständen sie ausgesetzt sind - und sich diesen sogar selbst (nahezu freiwillig wie es scheint) aussetzen.
...Fortsetzung folgt
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